Deepforest – Crimsonhills

Guck an, DEEPFOREST ist wieder da. Das Projekt hatte als Post-Dungeon Synth versucht, dem Genre den Spiegel vorzuhalten und in zwei Blackvalley-EPs bzw. zwei Seiten eines Tapes dessen Effekte offenbart. Crimsonhills ist eine ähnliche Zusammenstellung von Ein- bis Zweiminütern, die diesmal das Herr der Ringe-Setting gegen einen Postfuturismus tauscht. Über einen komplett anderen Sound aber einem ähnlichen Artwork hat das im vergangenen Jahr das Projekt IIII mit dem Soundtrack zu seinem Rollenspiel Basilisk versucht (Cathedral).

Los geht’s mit ruhigen, nachdenklichen Tracks wie „Swamp’s Edge“, die einen natürlich erdigen Sound mit synthetischen Mitteln anbieten. Das muss man erst einmal hinbekommen.

Vor dem inneren Auge des Hörers wird dann ein Science Fiction-Szenario entwickelt: „Descending“ ist die gesampelte Synth-Musik einer bedrohlich neuen Situation. Kommen die Raumschiffe an? „Heaven“ ist eine seltsame technische Sphäre, bevor „Still Machine“ grollende Drones sammelt, in deren Landschaft Pfiffe erklingen. Sind es Roboter, die hier unterwegs sind? Die Raumschiffe sind auf dem Planeten mit riesigen Kathedralen vergleichbar („Cathedral“).

Die Einsamkeit und Sinnleere dieser Roboter erinnert an den Film Blade Runner 2049 von 2017. Es sind Dystopien einer posthumanen Welt, die der Transhumanismus aufschließen könnte. Hier lohnt es sich, reinzuhören.

 

Deepforest
Crimsonhills
(Selbstvertrieb)
VÖ: 28.02.2023

Bandcamp

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