Marsyas Zskin – The Flight Of Icarus

Das Athener Dungeon Synth-Projekt MARSYAS ZSKIN ist ein Jahr nach dem Erstling Echo And Narcissus zurück mit neuen alten Mythen der griechischen Mythologie. 18 neue abwechslungsreiche Stücke sind seit August entstanden.

Die verbindende Linie ist diesmal titelgebend mit dem legendären Möchtegern-Flieger Ikarus gegeben. Lang ist die Liste von Pop-Acts, die sich damit auseinandergesetzt haben: Ob Bands aus dem Alternative-Bereich wie COUNTING CROWS („Insignificant And Sundays“) oder FAITH NO MORE („Just A Man“), Metalbands wie IRON MAIDEN („The Final Frontier“) und NINE INCH NAILS („Somewhat Damaged“) oder Mittelalter-Rockbands wie SALTATIO MORTIS („Daedalus“) und SUBWAY TO SALLY („Unentdecktes Land“) – sie eint die Faszination für das Motiv des Absturzes. Selbst Liedermacher wie WILLIAM FITZSIMMONS („The Problem Of Pain“) und REINHARD MEY („Ikarus“) bis hin zu HipHoppern wie CHAKUZA („Ikarus“) und MANUELLSEN („Ikarus“) können sich mit Ikarus identifizieren.

Gleichwohl lassen die elektrisch-synthetisch hallenden Stücke, die von Ikarus‘ Traum vom Fliegen und dessen Umsetzung handeln, eher an Flugzeuge oder andere Flugmaschinen denken, als an angeklebte Flügel („Carried By Light, Back To The Sea“). Bedrohlich hämmern die Drums, die für den herannahenden Sonnenwagen des Helios stehen, den sich bekanntlich der andere Möchtegern Phaeton nur auslieh und dabei auch scheiterte („The Luminous Chariot of Phaethon„).

Tatsächlich ist die griechische Sagenwelt voller junger Männer, die für ihren Verlust beweint werden. So beweinte der andere Sonnengott Apoll nicht nur Phaethon, sondern auch Hyakinthos, für dessen Tod er durch einen unglücklichen Zufall verantwortlich war („Weeping Apollo“). Und Psyche musste über den verschwundenen Amor weinen („The Wise Daemons Of Psyche„). Heute, da in den öffentlichen Debatten „junge Männer“ für die gefährliche soziale Gruppe schlechthin stehen, ist es nicht schlecht daran zu erinnern.

 

Marsyas Zskin
The Flight Of Icarus
(Realm and Ritual Records)
VÖ: 15.01.2020

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