New Arcades – Proximity

Nicht jeder schafft es, mit dem Einsatz von 80er-Synthies zu überzeugen. Das war schon in den 80ern so. Ihr erstes Album Returning Home von den NEW ARCADES war eine Schlappe. Daher stellt man wohl die ältere EP Nothing Is Lost von 2018 erneut vor und erweitert sie um die Dreamers Collection. „There’s Only Two Of Us Now“ war übrigens ebenfalls 2018 schon enthalten, nämlich als Bonustrack. Zusammen ergibt dies 10 Tracks.

„Afterlight“ ist ein tatsächlich hörenswertes melodiöses Synthie- und Beat-Instrumental, „Inhale“ ein klischee-überladender Elektropopsong mit der Sängerin LULA als Lead-Stimme. Das sangesfreudige Duo New Arcades stellt in „Wait For Tonight“ dann ihre chorischen Schmachtstimmen vor. „We can’t turn back and you know“, singen sie sodann von einer verflossenen Beziehung („We Can’t Turn Back“) und man will es ihnen als Band ebenfalls raten. Warum müssen sie auf Teufel-komm-raus alles, was sie mögen, kopieren?

„Our Place In The Stars“ ist dann der erste instrumentale Titel, der zwar bekannte Synthies verwendet, aber nach etwas mehr eigenem Gefrickel klingt. Das neue „Dreamers“ verwendet dagegen Schlagerbeats. Dass sie auch Uptempo können, zeigt „Into The Skyline“ mit einer fast schon partytauglichen Atmosphäre und einer interessanteren Gesangsführung. „Now And Forever“ vermittelt auch musikalisch durchaus einen postmodernen Shift zum Vaporwave. Das ist noch nicht ganz so fett wie etwa der Sound von MORGAN WILLIS, aber mal was Neues. Auch CHLOE PAMPLIN schlägt sich gut in „Don’t Let Go“. 

Insgesamt muss man 80er-Liebhaber ohne große Ansprüche auf Kreativität oder Gesangskünste sein, um diese Platte zu mögen. Ein Tipp am Rande: Da ging die Italo Disco der 80er mehr ab.

 

New Arcades
Proximity
(TimeSlave Recordings)
VÖ: 05.02.2021

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