Nick Lutsko – Hell Yup! EP

Die letztjährige Sammlung More Songs On The Computer war das, was ihr Titel versprach: Selbstzitate. Comedy-Musiker NICK LUTSKO trieb die eigenen Themen auf die Spitze. Doch das ist gewissermaßen heikel, wenn man in postmoderner Manier so lange Popkulturzitate zu Memes umschustert, bis man sich selbst als Meme gefällt. Die Hell Yup! EP darf als Even More Songs On The Computer gelten.

Seinen alten Hit, den Irishman-Theme Song, verwurstet er zum Geleit erneut, diesmal in a capella. Das hatte er freilich in „Chrissy Teigen, Please“ angekündigt. Und dass er „Too Hot For Hollywood“ ist, wissen wir. Schließlich kennen wir auch die Debatte, die 2020 von The Irishman-Regisseur Martin Scorsese losgetreten wurde, in Hollywood würden die Filmfirmen durchregieren und jegliche neue Kunst verunmöglichen.

Cool ist die Überhöhung von Schauspieler Johnny Depp („Deputy of Depp“), die sich als Ironie auf dessen fanatische Fans herausstellt, die im Amber Heard-Prozess glaubten, ihn oder gleich das ganze Patriarchat verteidigen zu müssen.

Das wirklich neue Thema ist der Joker-Film von 2019 bzw. die Pläne für dessen zweiten Teil („Joker Too“). Hier soll ernsthaft LADY GAGA die Rolle der Harley Quinn übernehmen, nachdem viele Margot Robbie aus Suicide Squad einfach nicht mehr ertragen konnten (Birds Of Prey: The Emancipation of Harley Quinn, 2020). Robbies grässliche Filme sollten Lutsko eine Warnung sein, dass wer sich selbst als Satiriker zu sehr auf die Logik schlechter Popkultur einlässt, am Ende selbst mit ihr entsorgt werden könnte.

 

Nick Lutsko
Hell Yup! EP
(Selbstvertrieb)
VÖ: 02.09.2022

www.nicklutsko.com

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