Nothing, Nowhere – Trauma Factory

Der Alternative Rapper NOTHING, NOWHERE hat sein viertes Album draußen. Nach seiner Bloodlust EP (2019) war es interessant, ob dieser Stilwechsel zum Crossover-Poppunk nur ein Ausflug war oder ob mehr dahintersteckt.

Im Intro zur LP erzählt ein alter Mann namens White Wolf von einem Verlust. Laut Nothing, Nowhere ist Leben Leiden und diesem buddhistischen Gedanken verpflichtet, wird dann auf „Lights“ von alter Liebe gerappt und gesungen. Wir haben es erneut mit HipHop zu tun, der von E-Gitarren unterstützt wird. „Buck“ wandert zwischen Trap und Poppunk vor und zurück. Die Melange gelingt.

Langweilig sind dann klassische Trapsongs wie „Exile“. Es sind Zugeständnisse an alte Fans. Doch Nothing, Nowhere bleibt hier eben nicht stehen. „Pain Place“ mit MISOGI ist gut gemachter Emopop. „Fake Friend“ ist ein reiner freundlicher Poppunker. Im Musikvideo verfällt ein Teenager dem Smartphone bzw. den Youtubern und TikTok-Streamern, die ihm vergaukeln, Kumpels zu sein. Etwas punkiger erscheint dann „Pretend“.

Nun ist Nothing, Nowhere mit LIMP BIZKIT aufgewachsen und hat jetzt endlich die Möglichkeiten, auch einen Song wie „Death“ aufzunehmen: Elektro und Drums, dazu gebrüllte und geflüsterte Lyrics. Und natürlich Rockgitarren. Das will jeder FRED DURST-Fan mal machen.

Trauma Factory zeigt auch, dass Nothing, Nowhere seine Musik nicht allzu ernst nimmt. Er hat die Cloudrapper-Attitüde übernommen, die mit einer Mischung aus Nostalgie und Ironie auf frühere Zeiten und vor allem HipHop sehen. Er testet Styles aus und weiß, er kann nur gewinnen.

 

Nothing, Nowhere
Trauma Factory
(Fueled by Ramen)
VÖ: 19.02.2021

www.nothingnowhere.net

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