Nothing, Nowhere – Void Eternal

Indie, Poppunk, Emo, NuMetal – der Rapper NOTHING, NOWHERE hat auf seinem letzten Album einiges ausprobiert. Auf seiner Entwicklung hin zum vollendeten Crossover-Künstler fehlte nicht mehr viel. Void Eternal könnte ihm endlich die allgemeine Anerkennung bescheren, die er begehrt.

„ANX13TY“ startet mit knalligen Gitarren und Heavy Metal-Soli. Dann kommt sein Rap zu Elektro-Geknirsche. Der Refrain ist bereits eingeübter Rockgesang. Die zweite Strophe macht stutzig. Ist das nicht exakt der ursprüngliche LINKIN PARK-Stil? Ist jetzt tatsächlich ein neuer MIKE SHINODA gefunden? Er bietet sich zumindest der jungen Generation als solchen an. Doch taugt er auch zum CHESTER BENNINGTON? Klar, ihm fehlt dafür das Organ, doch beim leisen Murmeln klappt es schon mal.

Wer immer noch Zweifel an den Ambitionen des neu geborenen Rap-Sängers hat, der wird in „TRAG3DY“ von WILL RAMOS, aktueller Frontmann und Shouter der Deathcore-Band LORNA SHORE, eines besseren belehrt. Solche z.T. sinnlos-übertriebenen Features zwischen Sceamo und Poppunkgesang kennt man aus dem Emo-Bereich. Ramos war schon in zahlreichen Bands aktiv und soll hier dem Nachwuchs Credibility verleihen.

„PSYCHO_PSYCHIATRY“ mit der Hardcore-Band SEEYOUSPACECOWBOY soll dann die Vision von NOTHING, NOWHERE ausbuchstabieren: Ihm schwebt eine Art Weiterentwicklung des NuMetal-Stils vor, die Linkin Park zu Anfang der 2000er vertraten, aber ab dem Album Minutes to Midnight (2007) verließen. Er motzt ihn mit Emo- und Trapeinflüssen auf. Das klappt erstaunlich gut.

Die folgenden Tracks warten mit der ausgeklügelten Produktion Taylor Morgans und handfestem Rock auf. Mit einer guten Live-Band sollten die kommenden Konzerte von JOE MULHERIN phat werden. Die Titel sind solide geschrieben und gut produziert. Doch ein Hit ist nicht zu hören. Das liegt an Muherins etwas vernuscheltem Flow und verquatschten Texten. Mochten die einstigen Lyrics von Shinoda simpel gewesen sein, sie setzten sich im Kopf fest.

Dass Nothing, Nowhere inzwischen ernst zu nehmen ist, zeigen die zahlreichen Features etwa von den christlichen Metalcore-Profis UNDEROATH („VENOM“). Sie erkennen sein Potential, nämlich HipHoppern den Rock einzuimpfen. Der urspüngliche Rap erhält eine untergeordnete Rolle. Das ist ein Sprung nach vorne.

 

Nothing, Nowhere
Void Eternal
(Fueled by Ramen)
VÖ: 31.03.2023

www.nothingnowhere.net

Live

02.-04.06.23, Nürnberg, Rock am Ring/Rock im Park
06.06.23, Leipzig, Felsenkeller
06.11.23, Oberhausen, Rudolf-Weber-Arena
08.11.23, Berlin, Max-Schmeling-Halle

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