Roy Irwin – Self Titled

An einem schönen Hochzeitsdatum voller Zweien und Nullen ist endlich die neue Scheibe bzw. Kassette von ROY IRWIN da. Das letzte Album King Of Pop stellt sich nun als Übergang heraus, von seinen Punkwurzeln, die im Album S.O.D.A. noch recht präsent waren, hin zu Neo-psychedelia. Der neuseeländische Rocker lässt seine E-Gitarrenseiten gemächlich an programmierte Drums und Bassseiten purzeln und sie zerfallen wie Formen in einem Videogame.

Die Vorab-Single „Awful“ schloss an seinen alten Song „Demon’s Cave“ an. Irwin haucht seine Lyrics vernebelt ins Mikro, seine Gitarre flirrt dahin. Die Elektrodrums fahren weiter. Auch „Shine“ ist langsamer Indiepop, nur ein Tick rotziger als der der alten THE DRUMS.

Er schäft morgens gerne etwas länger, der Herr. Während Roy bei „Warm“ offenbar noch im Bettchen überlegt, ob sich das Aufstehen lohnt, schlurft er bei „Carnation“ zugedröhnt durch die Bude: „I wake up in the morning. I feel just like stranger.“

Dann folgt der Zuhörer ihm durch den entschleunigten Tag. Da geht es zu Fuß oder auf dem Skateboard durch die Stadt vorbei an Jugendlichen, zu denen man nicht mehr gehört („Goodbye Youth“, „Bully“). Das muss nicht schlimm sein und erinnert in der Slacker-Haltung auch an heutige Reggea- oder Trap-Artists, die ihren Hedonismus der kalten, wahnsinnig schnellen Gesellschaft entgegenstellen. Ja, so kann es erstmal bleiben.

 

Roy Irwin
Self Titled
(Selbstvertrieb)
VÖ: 20.02.2020

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