Das nach seinem Label benannte neue Album von UFO361 kommt nur ein paar Monate nach Nur Für Dich. Die Tracks sind allerdings noch kürzer. Ufo ist inzwischen wohl für den deutschen Trap das, was KOOL SAVAS in den 2000ern für den deutschen Battlerap war: Das Idol.
Einst war UFUK BAYRAKTAR ein Kreuzberger Sprayer, jetzt ist er ein Neureicher im Grunewald. In seinen Videos ist er Influencer, Luxusshopper und Model in einem („No Hugs“). Es ist der wahr gewordene Traum vom Tellerwäscher zum Millionär und viele fragen sich, welche Producer oder Youtube-Klick-Agenturen es braucht, um es ihm nach zu machen. Es ist die Illusion, dass es jeder schaffen könnte. Entsprechend wird Ufo nicht müde, zu betonen, dass harte Arbeit dahintersteckt. Nach dem neoliberalen Rich Rich geht Stay High genauso weiter: In „Hard Work Pays Off“ zeigt er in futuristischen Beats, wie man flext. In „Pinky Ring“ erinnert er sich murmelnd sogar an Selbstmordgedanken in der Zeit, bevor es klappte. Der zweite Teil von „Kontostand“ betont zudem die Verbundenheit mit der eigenen Crew.
Die unendliche Angeberei liegt auf recht ähnlichen Trap-Beats. Das Kirchenorgel-Sample in „Teufelskreis“ ist da eine coole Ausnahme. Klar sind Tracks wie „Jimmy Torrio“ nice produziert, aber neue Hits sind es nicht. Ein Ohrwurm ist ausgerechnet der olle Pornorap „7“ mit BONEZ MC. Nach dieser Album-Pflichtübung dürfte sich der selbst ernannte Kaiser des Games eine längere Pause gönnen.
Ufo361
Stay High
(Stay High)
VÖ: 30.04.2021