Das Label At Sea Compilations hat ein Faible für Neo- und Darkfolk. Nach den Herbstmond-Compilations ist seit 2012 die Reihe Snowflakes entstanden, organisiert von Axel Meßinger aus Chemnitz, gemastered vom Szeneinsider DANIJEL ZAMBO. Der fünfte Teil umfasst 30 Stücke.
Los geht’s mit dem romantischen Singer/Songwriter-Track „Shadow Navigation“ von der Britin TALITHA RISE. Auf ihren hellen, lebensbejahenden Gesang antwortet in „Footprints“ die Leipzigerin AUROGA mit einem tragischen Alt am Piano.
Nach diesem sanften Einstieg folgt mit dem klassischen Neofolk „Those City Lights“ vom Australier MICHAEL PLATER ein schweres Stück. Und IAN LEDINGs Gitarre auf „Wire“ wirbelt eine Menge Staub auf. Der Musiker aus Detmold spielt hier ordentlich auf.
Die Internationalität der Artists überrascht. CASA URKANIA aus Odessa singen in einem wahren Neu-Folk auf Ukrainisch und der australische Star ALICE IVY zeigt mit „Rooks“ einen elegischen Elektropop. Es treten polnische (OLS, VON ZACHINSKY), russische (VIVITA, LETENICA, EIRIKURA) und sogar israelische Künstler (CRUEL WONDERS) in Erscheinung.
Andererseits erhält der Hörer auch Einblick in die deutsche Szene. Da interpretiert die Leipzigerin LAMBDA das Requiem „Libera Me!“ neu mit düsterer Elektronik und auch der Augsburger DANIJEL ZAMBO lässt es sich als WALDEN nicht nehmen, mit „Fluss Des Lebens“ einen Dark Folk-Titel beizusteuern. Wer mehr reinen Dark Folk hören will, bekommt ihn von NATHANAEL LAROCHETTE aus Ottawa („Invocation“) und von SHADES aus Portugal („Erbina“).
Für Abwechslung sorgen etwa TIBETREA mit dem Ritual-Track „Hymn Of God And Fire“ und CRUEL WONDERS mit dem Retro-Folkrock „Gentle Doom“. Wie immer fantastisch sind CROOKED MOUTH aus Kanada („Arms Of The Mountain“) und der Chilene IMBARU („Una Melodia En El Robledal“). Überall in der Welt wird der Rückzug in die Natur gepredigt.
V.A.
Snowflakes V
(At Sea Compilations)
VÖ: 28.10.2017