Walter Holland – Storyteller

WALTER HOLLAND aus San Diego ist ehemaliger Kunstprofessor und Sänger der amerikanischen Progressive Rockband AMBER ROUTE. Diese existierte von 1973 bis 1982 und veröffentlichte zwei Alben. Weitere zwei LPs spielte er solo ein. Mit dem ersten Teil von Storyteller kehrt er nun nach 30 Jahren zurück und tritt zum ersten Mal als traditioneller Folksänger auf. Dabei covert er Titel von Vertretern seiner Generation. Elektronik bekommt der Hörer hier einzig als Geplätscher bei „Ride On“ zu hören. Walters alte Liebe für E-Gitarren-Soli kann man bei „The Three Ravens“ sowie bei „Poor Wayfaring Stranger“ nachspüren. Letzterer ist ein amerikanischer Klassiker, den schon JOHNNY CASH intonierte.

Das Cover ziert „The Boyhood of Raleigh“ von Sir John Everett Millais und ist entsprechend ein neues Beispiel für die Präraffaeliten in der Pop-Musik. Gealtert sieht sich Holland offenbar in der Rolle des Altrockers vom Tresen, der der Jugend von früher erzählt, wobei „City Of Chicago“ 1986 von CHRISTY MOORE bekannt gemacht wurde (genau wie „Ride On“). Holland gesteht, dem Alkohol zu verfallen, so wie 1976 RALPH MCTELL („From Clare To Here“).

Verträumte Akustikgitarrenmelodien schmiegen sich um Hollands väterliche Stimme. Trotz Wellengangs und Elektroorgel verfällt die sentimentale Platte nie in bloßen Kitsch. Holland stellt sich in keltische Tradition wie bei den übersetzten urgälischen Liedern „Fareweel Tae Fiunary“ (= „Daheim in Fuinary“) und „Fhear A’ Bhàta“ (= „Der Bootsmann“). Auch „If I Was A Blackboard“, das etwa SILLY WIZARD 1981 interpretierte, zeigt diese Heimatverbundenheit. Folktraditionen sowie das 80er-Revival zu bedienen, ist an sich keine schlechte Idee und wird sicher auf Part II fortgeführt.

 

Walter Holland
Storyteller: Part I
(Selbstvertrieb)
VÖ: 09.03.2019

http://www.walterholland.com/

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