Yungblud – 21st Century Liability

Im Januar sangen BØRNS und LANA DEL REY gemeinsam „God Save Our Young Blood“ . Jetzt hat Großbritannien seinen Newcomer, der mit solch einer wilden Art und Musikmische die Tür auftritt, wie schon so viele vor ihm. Mal sehen, was Dominic Richard Harrison alias YUNGBLUD aus Doncaster zu bieten hat. Er kommt geradewegs von der Rock’n’Roll-Realschule.

Sein aufdringliches Marketing rechtfertigt er schon mal so: „I just wanna die for the hype, for the hype – Crucified like Jesus Christ!“ Außerdem will er wie MIKA („Lollipop“) an Pollys Lollipop lutschen („Die For The Hype“). Dabei setzt er seinen schrägsten Blick auf und verdreht seine Stimme ins Quietschende. Shock-Pop also, wie man das mal von PINK oder LADY GAGA gewöhnt war. Bemühte Vergleiche zu Indiebands wie den ARCTIC MONKEYS oder KAISER CHIEFS sind nur zutreffend, wenn man einzig die Single „I Love You, Will You Marry Me“ kennt, wo er eine Art Leonardo di Caprio an der E-Gitarre spielt. Bei „Polygraph Eyes“ kopiert er MIKE SKINNER von den STREETS.

Der Rest des Albums ist äußerst amerikanisch orientiert. Die Akkorde von „Kill Somebody“ klingen verdächtig nach „Where Is My Mind“ von den PIXIES. Die Crossover-Tracks wie „Doctor Doctor“ erinnern eher an den Westcoast-Rock mit Rap-Anteilen der späten 90er. Dabei kommen passable Banger wie „Machine Gun“ gegen die NRA rum. Songs wie „Anarchist“ erinnern an die mal infantile mal rebellische Pose von Poppunk-Bands. Diese hyperaktive Mucke dürfte einige Jugendzimmer zum Beben bringen.

 

Yungblud
21st Century Liability
(Locomotion Recordings/Geffen Records)
VÖ: 06.07.2018

www.yungbludofficial.com

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