Na guck an, BIIG PIIG hat sich gemacht. Aus der Lofi-Popperin ist eine Indiesängerin geworden. Die letzten EPs verkauften sich gut. Allein 2019 erschienen A World Without Snooze, Vol.2 und No Place for Patience, Vol. 3, wobei letztere kaum mehr als die verlängerte Single „Roses And Gold“ war. Wie schafft sie es voranzukommen?
Statt die von ihr auserzählten Geschichten zu wiederholen, war es Zeit für einen neuen Blond-Look. Und vom ersten Stück „Remedy“ an, ist von Lofi nichts mehr zu spüren. Ruhigste E-Gitarre, professionelle Beats und ein Hauch-Gesang, wie wir ihn von der frühen LANA DEL REY kennen (wohl gemerkt: nach der MAY JAILER-Zeit).
Das könnte man Biig Piig nun als schlichte Kopie anrechnen, ist jedoch ein kluger Schachzug. Etwa in „Lavender“ erfindet sie sich neu: Vom Urbangirl im spanischen Milieu verwandelt sie sich zur geheimnisvoll-verführerischen Lady. Sachte Beats und jazzy Atmosphäre machen den Rest.
In „American Beauty“ wird sogar der Lolita-Diskurs der frühen Del Rey abgestaubt. Hier erklingen süßliche Indiepop-Gitarren. Ja, auch diesen Weg hätte die Lana einschlagen können, wäre sie nicht zur großen Pop-Diva mutiert.
Biig Piig
The Sky Is Bleeding
(Sony)
VÖ: 21.05.21