Das neue Video zur Single „Afraid Of Heights“ erinnert stark an den Film „Die Insel“ (2005), und BILLY TALENT entwerfen auf ihrem dazugehörigen Album mal wieder eine ziemlich dystopische Welt, aus der es kaum ein Entkommen gibt. Das Artwork ist geschmackvoll in den Polit-Farben schlechthin, Schwarz, Rot und Weiß, gehalten.
Wer sich zu den alten depressiven Songs zurückwünscht, bekommt mit „Rabbit Down The Hole“ etwas serviert. Zur Zeit sind nämlich Alice im Wunderland-Verweise beliebt unter Punkbands. So waren auf der von der Disney-Neuverfilmung inspirierten Compilation Almost Alice (2010) etwa ALL-AMERICAN REJECTS und MARK HOPPUS von BLINK-182 zu hören. Auf dem neuen BLINK-Album folgte Letzterer der Tradition seit den BEATLES, das Buch Alice im Wunderland als psychodelischen Drogentrip zu interpretieren, den er im Falle von „Rabbit Hole“ ausschlug. BILLY TALENT-Sänger BENJAMIN KOWALEWICZ benutzt in „Rabbit Down The Hole“ die Metapher, um über den Drogentod von Freunden als ihr Scheitern zu sprechen: Klar, kann man Alice im Wunderland wie in Matrix auch als befreienden Ausbruch aus der symbolischen Ordnung verstehen, aber Drogen sind nun mal keine „rote Kapsel“.
Musikalisch gestaltet sich Album Nr. 5 weitaus ruhiger und vorhersehbarer als seine Vorgänger. Dead Silence hat da Maßstäbe gesetzt und wohl auch die Potenziale dieser Band ausgeschöpft. Einen schnellen Opener wie „Big Red Gun“ schreiben BILLY TALENT sicher an einem Tag. Und der easy Punk-Party-Kracher „Louder Than The DJ“ oder das groovende „The Crutch“ sind für sie nun wirklich keine Herausforderung.
Billy Talent
Afraid Of Heights
(Warner Music International)
VÖ: 29.07.2016
Live
29.11.16, München-Freimann, Zenith, die Kulturhalle
30.11.16, Stuttgart, Hanns-Martin-Schleyer-Halle
04.12.16, Frankfurt, Festhalle Frankfurt
06.12.16, Hamburg, Sporthalle Hamburg
07.12.16, Leipzig, Haus Auensee
09.12.16, Berlin, Max-Schmeling-Halle
