Jake Bugg – Saturday Night, Sunday Morning

Saturday Night? Disko oder was? JAKE BUGG hat seit Jahren das Problem, eben nicht der neue Britpop-Star geworden zu sein, wie erwartet. Sein letztes Album vor vier Jahren überzeugte nicht und der Gitarren-Nachwuchs ist an ihm vorbeigezogen. Also versucht er es neu nach dem Muster von MANDO DIAO, die sich 2009 mit Give Me Fire! für Soulrock und Elektro öffneten.

Diese Amerikanisierung des Britpop ist im Grunde ein kluge Idee. Man zieht nostalgisch-denkend von den 60ern in die 70er weiter. Zwar liegt Jake im Video zu „Rabbit Hole“ noch in seiner Bude wie einst OASIS auf dem Cover zu Definitly Maybe (1994), tanzt dann aber zu Elektrobeats. Frauensoulchöre in „All I Need“ und die Black Lives Matter-Bewegung im Video behaupten ein neues Standing.

Natürlich muss Bugg sein Soll als Blues-Rocker („Kiss Like The Sun“) und als Singer-Songwriter am Piano („Downtown“) oder an der Klampfe („Hold Tight“) erfüllen. Aber es zieht ihn auf den Dancefloor („Lost“), obwohl oder weil hier das Poppublikum ist. Am Besten ist er, wenn er sein Rock-Knowhow ähnlich clever wie die COURTEENERS einsetzt („Lonely Hours“). Weiterbildung geschafft. Abschluss erhalten.

 

Jake Bugg
Saturday Night, Sunday Morning
(RCA/Sony)
VÖ: 20.08.21

www.jakebugg.com

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