Nachdem man mit Amends und The Phoenix GREY DAZE sowie mit der Jubiläumsbox Hybrid Theory LINKIN PARK ausgewalzt hat, kommen jetzt 89 Tracks zu Meteoras 20. Jubiläum als Paket, die wiederum hauptsächlich die 12 bekannten Songs mehrmals wiederholen.
Eigentlich war das zweite Album von LINKIN PARK, drei Jahre nach Hybrid Theory, ja eine Frechheit. Dieses war 2002 mit Reanimation lediglich geremixt worden und nun bekamen die Fans den selben Sound wie beim Vorgänger, nur einen Tick professioneller. Die 13 Tracks waren eigentlich nur 12 und ergaben gerade mal eine halbe Stunde Spielzeit. Dennoch kam Meteora weltweit mühelos auf Platz 1 der Charts. Das Besondere war das Booklet, das den Schaffungsprozess eines großen Graffiti-Kunstwerks zeigte. Inhaltlich verarbeitete Sänger CHESTER BENNINGTON zum Beispiel mit „Easier To Run“ sexuellen Missbrauch und mit „Numb“ Vernachlässigung und Einsamkeit.
An Meteora schließt sich das Live-Album Live in Texas (2003) an und auch das gesamte Konzert in Nottingham 2003 ist enthalten. Doch wer braucht das?
Es folgen als B-Seiten das instrumentale Gitarrenstück „A.06“ sowie die HipHop-Tracks „Sold My Soul To Yo Mama“ und „Standing In The Middle“ von MIKE SHINODA, der in den 2000ern ja sogar das Parallel-HipHop-Projekt FORT MINOR betrieb.
Nach jeder Menge Meteora-Demos hort man mit „Unfortunated“ und „Halo“ endlich mal unveröffentlichte instrumentelle Tracks. „Rhinoceros“ und „Attached“ waren schon bekannt. Außerdem hat man einige unbekannte Live-Aufnahmen dazugepackt.
Wirklich interessant sind nur sechs B-Seiten, die weiteren Meteora-Demos beigefügt wurden. „Lost“ ist ein Elektro-Titel mit Chester als Sänger, in dem der Rockanteil schon arg reduziert ist. Der Titel weist gewissermaßen bereits voraus auf die Entwicklung der Band vom NuMetal zum Elektro. Wirklich lohnend ist der Kauf also nicht.
Linkin Park
Meteora (20th Anniversary Edition)
(Warner)
VÖ: 07.04.2023
