Metoo auf Eis

Die Neuzulassung der Klagen von Wade Robson und James Safechuck gegen die Familie von MICHAEL JACKSON kommt zur rechten Zeit. Die Filmschmiede Lionsgate dreht das Biopic Michael über dessen Leben mit seinem Neffen Jaafar Jackson in der Hauptrolle. Das dürfte kritisch unkritisch werden. In der HBO-Doku Leaving Neverland konnten Robson und Safechuck 2019 ihre Missbrauchsgeschichten ausbreiten, doch geholfen hat ihnen das vor Gericht bisher nicht. Nachdem einige Beweismittel sichergestellt worden waren, wurde Michael Jacksons berüchtigte Neverland-Ranch Ende 2020 übrigens versteigert.

Am 5. November 2022 war ein weiterer möglicher Zeuge von Jacksons Taten gestorben: US-Popstar AARON CARTER. Dieser war unter Drogeneinfluss in seiner Badewanne verunglückt. Er hatte angekündigt, in seinen Memoiren Aaron Carter: An Incomplete Story of an Incomplete Life darüber zu sprechen. Zu lesen ist hier jedoch nur von einer seltsamen Situation mit Jackson im Schlafzimmer, als er 15 war.

Nach dem überraschenden Freispruch von Schauspieler Kevin Spacey Ende Juli 2023 kommen andere #Metoo-Fälle nicht voran. So gibt es auch bei ARCADE FIRE keine Fortschritte, während Deutschland langsam das Interesse an den Vorwürfen gegen RAMMSTEIN-Sänger TILL LINDEMANN und -Keyboarder CHRISTIAN „FLAKE“ LORENZ verliert. Ende August 2022 war Frontmann WIN BUTLER von vier Personen wegen mehreren Fällen sexuellen Fehlverhaltens zwischen 2016 und 2020 beschuldigt worden.

Während Rammstein und Arcade Fire als Bands zusammenblieben, haben sich die Punker von ANTI-FLAG nach dem Vergewaltigungsvorwurf gegen Frontmann JUSTIN SANE Mitte Juli 2023 aufgelöst. Die Bandmitglieder sahen einen direkten Widerspruch zu ihrer grundsätzlichen antisexistischen Haltung. Genau wie Butler beteuerte Sane öffentlich seine Unschuld.

FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail