Rogers – Rambazamba und Randale

Rambazamba & Randale? Da wollen die Düsseldorfer ROGERS offenbar die neuen DEICHKIND („Krawall und Remmidemmi!“) des Deutschpunk sein. Ob es ihnen vier Jahre nach dem letzten Album gelingt, so einen Hype auszulösen, bleibt abzuwarten.

Auf der Oberfläche zeigt man sich stabil: Da wird wie bei Deichkind („Arbeit Nervt“) der Suffi-Alltag hochgehalten („Arbeiten“, „Robben“), Reife verweigert („Aus Versehen“), gegen Kommerzagenten, also Billigrapper („Rapstar“) und Influencer („Kein Respekt Für Scheiße“), ausgeteilt. Sänger CHRI HOFFMEIER rät der Menschheit ähnlich wie WIZO („Apocalypso“) zum Aussterben („Komm, Wir Sterben Aus“) und will verhindern, dass ein Freund Polizist wird („Freunde Lassen Freunde…“).

Musikalisch fällt die Geradlinigkeit und Behäbigkeit auf, die eher etwas von Poprock als von Punkrock hat. Hoffmeiers sehr einfach gehaltenen Texte fehlt mitunter die Rauheit des Deutschpunks oder die Authentizität von Bands wie ANTIHELD. Liegt dies etwa daran, dass er jetzt für ein Masterlabel schreibt?

Hört man „Mein Leben Gegen Die Wand“, glaubt man einem Elektro-unterstützten KRAFTKLUB-Song wie „Mein Leben“ zuzuhören. Schon das Video zu „Selber Machen Lassen“ zeigte ja, dass die Chemnitzer den Minimalkonsens der deutschen Popmusik darstellen. Auch diese vertreten eine letztlich unbegründete Protesthaltung („Schüsse In Die Luft“).

Haben Rogers die Punk-Orientierung verloren oder sich neu aufgestellt? Ersteres wäre bedauerlich. Zweiteres dürfte eine starke Auswirkung auf die Anhängerschaft nach sich ziehen.

 

Rogers
Rambazamba & Randale
(Warner)
VÖ: 14.04.23

www.rogers.de

Live

21.-22.04.23, Dortmund, JunkYard

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