„I’m back in black“, stellt sich Sänger RIVERS CUOMO bei „Living in L.A.“ vor. Den Fans hatte man das Warten mit einem Coveralbum versüßt, war allerdings mitten in der Pop-Metoo-Debatte ins Fettnäpfchen getreten, auch den laut der Doku Leaving Neverland offensichtlichen Täter MICHAEL JACKSON zu interpretieren („Billie Jean“). Die Frage stellt sich jetzt natürlich mal wieder, findet die Band zum Powerpop früherer Tage zurück?
Ja und nein: Hört man „The Prince Who Wanted Everything“, klingt das vertraut, doch dann ist da auch das sehr poppige „Byzantine“. Mr. Cuomo klingt wie immer: wie ein fröhlicher, begossener Pudel. Im Video zu „Can’t Knock The Hustle“ spielt er einen angepissten Chauffeur und teilt in „Zombie Bastards“ und „I’m Just Being Honest“ gegen den blöden, musikalischen Nachwuchs aus.
Er liest Mary Poppins („Too Many Thoughts In My Head“) und fühlt sich frei wie ein Drachen im Wind („High As A Kite“). Der neue Kinofilm hatte die alte Wertpapier-Metapher ja selbst zertrümmert, indem er zugab, dass Aktien nur Luftblasen sprich Ballons sind („Nowhere To Go But Up“). Warum sollten es nicht WEEZER sein, die wieder positiv von Papierdrachen singen, weg von der Walt Disney-Symbolik? Irgendwie auch schön, dass sie noch da sind.
Weezer
Black Album
(Atlantic Records/Warner)
VÖ: 15.03.19
Live
02.07.2019, Hamburg, Stadtpark